Sind Sie Demokrat? Hoffentlich! Denn als Staatsform ist die Demokratie bis heute unübertroffen und alternativlos. Das wissen vor allem wir Deutsche, die wir im letzten Jahrhundert so unsere politischen Negativerfahrungen gemacht haben mit der wilhelminischen Monarchie, mit der Hitler-Diktatur und mit der so genannten „DDR“.
Zu den Kennzeichen einer Demokratie gehört nun mal, dass bei einer Abstimmung die Mehrheit entscheidet. Und das ist auch absolut nachvollziehbar. Allerdings bedeutet dies mitnichten, dass diese Mehrheit immer Recht hat. Immer wieder kommt es vor, dass die große Masse in die falsche Richtung rennt. So war im Jahre 1933 die NSDAP die stärkste Partei und führte Deutschland in die größte Katastrophe seiner Geschichte.
Aber genug der alten Zeiten! Wie schaut es heute aus mit jenem Wort aus dem Buch Exodus? Auch heute gibt es Moden und Trends, die von einer mehr oder weniger großen Mehrheit getragen oder zumindest toleriert werden. Die ich persönlich aber gar nicht toll finde.
Kleines unpolitisches Beispiel: Die (Un)Sitte des Tätowierens! Gerade jetzt im Sommer kann man besonders gut sehen, wie viele vor allem jüngere Menschen ein Tattoo tragen. Geschmackssache, werden Sie vielleicht sagen. Ja und Nein. Denn aus gesundheitlicher Hinsicht ist so ein „Eingriff“ nicht unbedenklich, sprich er ist schädlich, gefährlich. Sagen die Hautärzte. Aber unabhängig davon habe ich auch den Eindruck, dass die meisten der Tattoo-Träger sich nur deshalb so verunstalten, weil das gerade „in“ ist, „cool“, „nice“ etc.
Als Christen sollten wir kritisch umgehen mit dem, was jeweils angesagt ist. Die Meinung der Mehrheit kann und darf nie unser Maßstab sein. Gott allein setzt die Maßstäbe.
Genießen Sie den Sommer und die Sonne! Auf Ihrer hoffentlich „unbemalten“ Haut!
Ihr Pfarrer Lorenz Künneth