Kurzandacht zum Monatsspruch Juni 2022

Du trägst den Siegelring an einer Schnur auf deiner Brust. So nimm mich an dein Herz! Du trägst den Reif um deinen Arm. So eng umfange mich! Unüberwindlich ist der Tod: Niemand entrinnt ihm, keinen gibt er frei. Unüberwindlich – so ist auch die Liebe, und ihre Leidenschaft brennt wie ein Feuer. Hoheslied 8,6 (Die Gute Nachricht)

Das Hohelied besingt die innige Beziehung eines Liebespaares. In ausgeschmückten Bildern gestehen sich die beiden gegenseitig ihre innige Liebe. Neben der Schönheit dieser Poesie, ist das Hohelied auch ein eindrückliches Bild der Beziehung von Gott zu seinem Volk und damit auch seiner Beziehung zu mir. Auch wenn meine Beziehung zu IHM oft nicht so innig ist, wie es im Hohelied beschrieben wird.

So kann ich viel von meiner Paarbeziehung für meine Beziehung zu Gott lernen: Um meine Paarbeziehung zu pflegen, nehme ich mir zum Beispiel Zeit für meinen Mann. Außerdem gehe ich nicht davon aus, dass er eh weiß, was ich denke. Ich versuche immer ganz offen und ehrlich zu ihm zu sein. Ich glaube, dass das auch meiner Beziehung zu Gott gut tut!

Umgekehrt kann ich von Gott viel für meine menschlichen Beziehungen lernen: Ich darf das Vertrauen lernen, dass der Andere mich liebt und mich so annimmt, wie ich bin. Auch wenn er es mich im Moment nicht spüren lässt. Und auch wenn er mich einmal hinterfragt, darf ich darauf vertrauen, dass er es gut mit mir meint.

In diesem Sinne ist das Hohelied nicht nur schöne Poesie, sondern lädt mich zum Überdenken meiner Beziehungen ein!

Diakonin Monika Wagner