Diesen Segen spricht Isaak seinem Sohn Jakob zu. Er klingt fast lyrisch, wie die schönen Irischen Segen: „Möge die Straße uns zusammenführen…“ Doch dieser Segen bedeutet viel mehr als schöne Worte. Isaak überträgt mit diesen Worten seinem Sohn das Erstgeborenenrecht. Das Recht, das eigentlich seinem Bruder Esau Zustand und das Jakob sich mit List erschlichen hat. Als Esau später zu seinem Vater kommt, muss er feststellen, dass kein Segen mehr für ihn übrig ist. Zumindest kein Segen im menschlichen Sinne des Erbrechts.
Wenn wir am Ende des Gottesdienstes gesegnet werden, oder bei der Taufe oder Trauung, oder vor einer Reise, dann erhalten wir diesen Segen meist in Verbindung mit dem Kreuzzeichen. Das passt, denn das deutsche Wort „Segnen“ kommt vom Lateinischen „cruce signare“ – „das Kreuz zeichnen“. Und von diesem Segen Gottes ist immer noch etwas übrig, der kann nicht aufgebraucht werden, den gibt es „die Fülle“.
Seien Sie gesegnet!
Diakonin Monika Wagner