Jugendmusical – Die großen Fragen des Lebens

Die großen Fragen des Lebens – als Projekt der PG-Jugend

Was kann nur cooler sein als ein Leben im Jet-Set?! Alle paar Jahre an einem anderen Ort, ständig Partys feiern – das klingt doch ziemlich gut, oder? Die Schulkameraden von Lara sind schon ziemlich neidisch, als sie vom spannenden Leben ihrer neuen Mitschülerin erfahren, die immerhin Tochter eines Botschafters ist. Sie bewundern die schicken Klamotten und löchern sie mit Fragen zu ihren spannenden Lebenserfahrungen. Doch Lara selbst hat zugleich nur das Gefühl, an keinem Ort der Welt richtig zu hause zu sein. Heimat ist für sie ein unbekannter Begriff und zugleich ein Inbegriff der Sehnsucht. Wo gehöre ich hin, wozu bin ich da, wofür schlägt mein Herz? Um diese Fragen kreisen ihre Gedanken.

Die Jugendlichen der Paul-Gerhardt-Gemeinde hatten sich für ihr diesjähriges Musical-Projekt nicht Geringeres als die ganz großen Fragen des Lebens vorgenommen: „Woher komme ich? Warum bin ich da? Wohin gehe ich?“ „Verpackt“ waren diese Fragen in die schon skizzierte Geschichte von Lara, beim „Auspacken“ allerdings mussten bzw. durften auch die Besucher mit Hand anlegen – schließlich war das Musical in diesem Jahr interaktiv. Was zum Beispiel hieß, sich in Workshops mit Themen zu beschäftigen, die für unser Leben wichtig sind: Geld, Familie, Fitness, Heimat oder mit der eigenen Lebensgeschichte. In einer zweiten Phase war es möglich, eigene Gedanken in Beziehung zu anderen Menschen und in Beziehung zu Gott zu bringen: Wofür bin ich Gott dankbar, wem möchte ich heute eine kleine Aufmerksamkeit schenken, welche Wünsche liegen mir auf dem Herzen? Hier hatten die Jugendlichen – ähnlich wie bei der so genannten „Thomas-Messe“ – Stationen im Großen Saal aufgebaut, die jeder Besucher je nach den eigenen Vorstellungen aufsuchen konnte. Diakon Andi Weiss fasste die Geschichte schließlich in einem kurzen Impuls zusammen.

Was mich bei alledem am meisten begeistert hat (wie schon bei früheren Aufführungen): Die Kreativität und das Engagement der PG-Jugend. Ganz viele Mitarbeiter haben ihre ganz unterschiedlichen Talente mit eingebracht, von der Musik übers Schauspiel, das Video-Drehen, das Tanzen bis hin zur Organisation. Sie haben sich dabei den wichtigsten Fragen gestellt, die man sich als Mensch wahrscheinlich nur denken kann – und zugleich viel Spaß gehabt. Im Unterschied zu den Musicals, die an verschiedenen Abenden aufgeführt wurden, hat sich gezeigt, dass bei diesem interaktiven und mehrstündigen Event (mit Anmeldung) weniger Gäste erreicht wurden. Schade mit Blick auf das riesen Engagement. Doch hat die diesjährige Form eben eine ziemlich intensive Beschäftigung mit dem Thema erlaubt, für die Jugendlichen selbst wie für die Besucher.

Von Hans-Joachim Vieweger

 

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