AUF ER STEHEN – Ostersymbole

Noch nie habe ich von einem Hasen gehört, der Eier legt. Trotzdem bringt er die bunten Ostereier. Was hat es mit all diesen Bräuchen zu Ostern auf sich?

Das neue, nicht mehr dem Tod unterworfene Leben, das wir mit der Auferstehung Jesu an Ostern feiern, ist so unvorstellbar, dass wir mit vielen Symbolen versuchen, es für uns greifbarer zu machen. Das Ei steht für das neue Leben, das als kleines Küken daraus hervorschlüpft, die harte, aufgebrochene und nutzlos gewordene Schale steht für das leere zurückbleibende Grab. Bekannterweise hat der Hase viele Nachkommen, deshalb steht er für Fruchtbarkeit und neues Leben.

Das Osterlamm in seinen verschiedenen Erscheinungsformen greift das Passahlamm des Alten Testamentes auf. Dessen an die Türen gestrichenes Blut rettete die Israeliten vor dem Tod in Ägypten, kurz bevor sie aus der Sklaverei fliehen konnten. Das Gedenken an dieses Ereignis, das Juden bis heute feiern, greift Jesus mit der Einsetzung des Heiligen Abendmahls auf. Der Evangelist Johannes nennt ihn das Lamm Gottes, das die Schuld der Welt trägt. In der Rolle des Sündenbocks wird Jesus zum Opferlamm, das den Tod besiegt. Deswegen tragen die weißbestäubten gebackenen Osterlämmer auch eine Siegesfahne.

Neben diesen Ostersymbolen wecken die Blüten, Geräusche und Farben der Osterzeit dieses unbeschreibliche Gefühl des Neuanfangs und Aufbruchs in mir: Das Gelb der Osterglocken und die Palmkätzchen, das frische, zarte Grün, die ersten kräftigen Farben der Tulpen und Hyazinthen im Garten und der Gesang der Vögel am Morgen.

Heinrich Eber

Artikel aus dem Gemeindebrief Frühjahr 2024, dort finden Sie auch weitere Artikel zu dem Thema.