Ja, meine, unsere Freude war groß, als wir im Juni die Nachricht erhielten, die Paul-Gerhardt-Gemeinde bekäme zum 1. September einen Vikar – etwas, was es ja seit Menschengedenken hier nicht mehr gegeben hat.
Diese Freude verbindet sich natürlich auch mit der Erwartung, besagter Vikar würde jetzt kräftig in die Hände spucken und auf allen Baustellen, welche durch fast zwei Jahre Vakanz entstanden sind, aktiv werden. Aber Vorsicht! Ein Vikar ist per Definition keine Arbeitskraft, sondern ein Lernender, ein Auszubildender, der seinem Mentor über die Schulter schaut und mit ihm natürlich auch viele lange Dienst- und Fachgespräche führt. Mein eigener Mentor und Meister hat es seinerzeit so auf den Nenner gebracht: Im ersten Jahr investiert man in seinen Vikar, im zweiten aber kriegt man dann was zurück! – Und das wird auch im Falle von Herrn Dr. Litzenburger nicht anders sein.
Im Übrigen startet mit seinem Dienstantritt auch ein neues Lernkonzept, eine neue Art von Vikariat, eine Art Pilotprojekt! Anders als in der Vergangenheit gibt es neben dem Hauptmentor (meiner Wenigkeit) weitere Fachmentoren für den Bereich Seelsorge, Religionspädagogik etc. Dies hat zur Konsequenz, dass der Vikar nicht nur vor Ort, d.h. in unserer Gemeinde unterwegs ist, sondern darüber hinaus in
der Region, in ganz München.
Nicht zuletzt dürfen wir nicht vergessen, dass unser Vikar Frau und zwei Kinder hat. Und die sollen in den nächsten zwei Jahren ja auch nicht zu kurz kommen! So oder so freuen wir uns auf die gemeinsame Zeit mit ihm und ihnen – und sind gewiss, dass wir durch sie gesegnet werden!
Von daher: Herzlich willkommen!
Pfarrer Lorenz Künneth
Liebe Paul-Gerhardt-Gemeinde
Ab dem 01. September 2023 darf ich im Rahmen meines Vikariats zwei Jahre lang Teil Ihrer Gemeinde sein – daher möchte ich mich Ihnen kurz vorstellen.
Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet und im Münsterland. In beiden Fällen habe ich ein vielfältiges Gemeindeleben und prägende Pfarrer erfahren dürfen, so dass mir klar wurde: Ich möchte Pfarrer werden. Nach meinem Zivildienst habe ich mein Studium in Münster begonnen und dort meine Leidenschaft für die biblischen Fächer entdeckt, die ich in Jerusalem und in München vertiefen konnte. Nach meinem Examen habe ich seit 2017 am Lehrstuhl für Altes Testament von Prof. Hartenstein in München gearbeitet und im März 2023 meine Doktorarbeit eingereicht.
In München habe ich zudem meine Frau kennengelernt. Gemeinsam haben wir zwei kleine Kinder, die ebenfalls schon auf die kommende Zeit gespannt sind.
Die Zeit an der Universität hat mir große Freude bereitet – und nun freue ich mich sehr darauf, in die Gemeinde zurückzukehren und bei Ihnen, von Pfarrer Künneth und im Predigerseminar in Nürnberg alles lernen zu dürfen, was ein Pfarrer können sollte.
Ich freue mich schon darauf, Sie kennenzulernen!
Mathias Litzenburger
Vorstellung in beiden Gottesdiensten am 17.09.2023, nach dem Spätgottesdienst gemeinsames Mittagessen.