Hauskreis mal anders
Am Donnerstag, 26. März, folge ich einer besonderen Einladung zu einem unserer Hauskreise. Dazu verlasse ich nicht das Haus, sondern folge einem Link, den ich per Mail erhalten habe. Nur noch schnell ein Plugin in meinem Browser installieren und schon bin ich drin. In verschiedenen Fenstern sehe ich die, die schon da sind. Nach und nach erscheinen noch mehr Gesichter. Man ratscht schonmal ein wenig. Fast wie im richtigen Leben. Andere verschwinden noch einmal aus dem Bild und holen sich noch etwas zu trinken. Bei Anderen müssen noch technische Finessen geklärt werden – wie stelle ich mein Mikro richtig ein?
Den Anfang machen zwei Lieder. Gemeinsam singen geht leider nicht gut, da sich durch die Zeitverzögerung in der Übertragung ein unfreiwilliger Kanon ergeben würde. Die Gruppe hat dies schlau gelöst. Die Gitarrenspielerin singt kräftig ins Mikro, alle anderen schalten sich auf stumm – aber nur am Computer – und singen für sich selbst mit. Die Texte können bequem am Bildschirm geteilt werden. Gemeinsam singen ist schon etwas Anderes – aber um sich auf Gott auszurichten tut es gut. Und dass Gott es mit sehr wohlwollenden Ohren hört, da bin ich mir sicher.
Während wir in die Bibelstelle einsteigen, kommen erste technische Probleme auf. Zunächst fällt nur eine einzelne Kamera aus, schließlich ist die Verbindung für alle kurz weg und wir müssen uns neu einwählen. Eine sehr besinnliche Stimmung kann da bei mir nicht aufkommen.
Doch als wir im Anschluss – alle wieder gut verbunden – in den Austausch über die Bibelstelle und ihre Bedeutung für uns heute starten, ist alles wie immer. Es ist einfach bereichernd, sich von den Gedanken anderer inspirieren zu lassen. Dabei tut es auch gut, wenn zwischen drin die Technik hakt. Das gibt Raum zum reflektieren. Außerdem zwingt die Technik dazu einander ausreden zu lassen. Dazwischenreden klappt online nicht gut – da versteht man gar nichts mehr. Das bringt eine gute Gesprächsdisziplin mit sich! Wir können von den Perspektiven der anderen profitieren und Gott näher kennen lernen. Wie Vieles gibt es da noch zu entdecken! Das ist toll, das immer wieder zu erfahren.
Zum Abschluss wird es sehr persönlich. Alle bringen ihre Gebetsanliegen vor und geben damit auch etwas von ihrer eigenen Situation, ihren Ängsten und Freuden preis. Toll, dass ich hier als Außenseiterin voll dabei sein durfte. Im Gebet bringt Gott uns zusammen, egal wie weit wir voneinander physisch entfernt sind.
Mein Fazit: Natürlich ist das persönliche Treffen im Hauskreis nicht so einfach zu ersetzen. Aber bevor man sich gar nicht sieht, ist so ein Online-Hauskreis sehr wertvoll! Gottes Wort und das Gespräch mit ihm wirkt einfach – auch digital!
Diakonin Monika Wagner
Unverbindliche Vorschläge für kostenfreie digitale Möglichkeiten:
- Microsoft-Teams Für die private Nutzung ist Teams kostenlos.
- Cisco Webmeetings bis 100 Pers. sind derzeit geführenfrei.
- Zoom, Auch für Zoom sind kostenlose Versionen verfügbar.